STRATEGIE DER INNERNEN INFORMATIONSPOLITIK IN DER VOLKSREPUBLIK LUGANSK Dieses Dokument enthält die deutsche Übersetzung eines Papiers, das DIE ZEIT am 29. September 2016 veröffentlicht hat. Übersetzung und Anmerkungen: David Drevs Lugansk-Moskau 2015 Inhalt Inhalt ........................................................................................................................................................................................................................................................................................ 2 Einleitung ............................................................................................................................................................................................................................................................................... 2 TEIL I. AUFBAU EINES SYSTEMS ZUR STEUERUNG DER INFORMATIONSPOLITIK IN DER LVR .................................................................................................. 6 TEIL II. LEITLINIEN (»BEDEUTUNGSVEKTOREN») DER INFORMATIONSPOLITIK ......................................................................................................................... 11 APPENDIX 1. BLOGGER, DIE ZU BEOBACHTEN SIND ..................................................................................................................................................................................... 33 APPENDIX 2. AUSGEWÄHLTE MATERIALIEN ................................................................................................................................................................................................... 37 APPENDIX 3. AUFLISTUNG FÖDERALER EXPERTEN ..................................................................................................................................................................................... 38 Einleitung In der LVR1 ist im Bereich der medialen Berichterstattung eine äußerst negative Situation entstanden. Derzeit stehen der Führung der Republik praktisch keine Ressourcen für eine sinnvolle Informationspolitik zur Verfügung. Aus diesem Grund sinken die Umfragewerte des Republikchefs, die Regierbarkeit der Region ist erschwert, und wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden, werden sich diese Tendenzen noch verstärken. Angesichts der besonderen Spezifik der Region und der erhöhten Aufmerksamkeit seitens der Ukraine, der Weltgemeinschaft und der oppositionellen Kräfte in der Russischen Föderation ist diese Lage besonders gefährlich, denn es gibt Kräfte, die der Republik feindlich gegenüberstehen und über wesentlich größere Ressourcen verfügen. Diese Kräfte versuchen jede Zuspitzung zu nutzen und sind bereit, selbst den unbedeutendsten Skandal aufzublähen und in ihre allgemeine Ideologie einer gegen die LVR und die RF2 Propaganda zu integrieren. Zwar verfügen auch die Gegner des Republikchefs innerhalb der LVR über keine bedeutenden Medienressourcen oder ein funktionierendes System zur Sicherung ihrer Informationsdominanz, doch das alles kann jeden Augenblick entstehen, zumal in Kürze die Wahlen zu den gesetzgebenden Organen der Republik bevorstehen. FEHLER IN DER DERZEITIGEN INFORMATIONSPOLITIK DER LVR 1 LVR: Volksrepublik Lugansk. 2 RF: Russische Föderation. 3 RF: Russische Föderation. 2 DVR: Volksrepublik Donezk. 4 Alexej Mosgowoi, bekannter Rebellenführer der Volksrepublik, im Mai 2015 ermordet. 5 »Giwi« und »Motorola« sind die Spitznamen der russischen Milizenführer Michail Tolstych und Arseni Pawlow. Beide wurden durch ihre Rolle bei den Kämpfen um 2 Es fehlt eine Gesamtstrategie. Die existierenden Medien, insbesondere diejenigen, die heute noch von alten Kadern geleitet werden, benötigen eine einheitliche Informationsstrategie. Sie brauchen ein klares Verständnis davon, welche Signale verbreitet werden müssen, wie Informationen zu präsentieren sind und was um jeden Preis zu vermeiden ist. Es fehlt ein einheitliches Steuerungszentrum für Informationspolitik. Die Art und Weise, wie jedes einzelne Signal dem Publikum präsentiert wird, muss kontrolliert werden. Zu jedem bedeutenden Newsbreak müssen alle Medien klar und einheitlich Stellung beziehen, und das lässt sich nur durch ein einheitliches Zentrum gewährleisten. Die Informationspolitik ist reaktiv. Sieht man von dem derzeit angewendeten Medienplan der Gebietsadministration ab, so fehlt ein vorausschauendes Verständnis dafür, wie die Agenda der Republik inhaltlich zu füllen ist. Auf viele Herausforderungen kann nur post-faktum reagiert werden. Die LVR existiert im Schatten der DVR3. Das Hauptaugenmerk der Medien gilt der DVR und den Nachrichten von dort. Aus der LVR kommen derzeit keine auffälligen und interessanten Nachrichten. Zudem gibt es aktuell kaum Wortführer. Dieses Problem ist nur schwer zu lösen, da in der Republik keine entsprechenden Kader vorhanden sind. Und selbst wenn es gelingt, welche zu finden, werden deren Kommentare kaum an das Niveau von föderalen Experten heranreichen. Lösungswege: • Seit dem Tod von Mosgowoi4 gibt es in der LVR keine auffälligen Feldkommandeure mehr. Dabei ziehen gerade Storys über solche Personen die größte öffentliche Aufmerksamkeit sowohl innerhalb der Republik als auch auf föderaler Ebene auf sich. Giwi und Motorolla5 [sic] füllen in der DVR ihre Rolle als Wortführer wesentlich besser aus als irgendwelche Politologen auf lokaler Ebene. Was immer sie tun, ein Video mit ihrer Beteiligung generiert Aufmerksamkeit. Wir brauchen eigene »legendäre Rebellen« und »Menschen aus dem Volk«, die man zu Protagonisten von News-Storys machen kann. Die LVR ist kaum in die Agenda der RF integriert. Aus medialer Sicht ist die LVR isoliert und hat praktisch keinen Einfluss auf das eigene Medienimage, das von anderen Spielern definiert wird. Dies mag in der ukrainischen Medienlandschaft relativ schwierig sein, doch die russische steht für Informationen aus der LVR offen, allerdings nutzen wir diese Möglichkeit kaum. Dabei ist diese Ausrichtung extrem wichtig, denn sie gibt uns Instrumente an die Hand, wie wir die Lage innerhalb der Republik von außen beeinflussen können. 3 DVR: Volksrepublik Donezk. 4 Alexej Mosgowoi, bekannter Rebellenführer der Volksrepublik, im Mai 2015 ermordet. 5 »Giwi« und »Motorola« sind die Spitznamen der russischen Milizenführer Michail Tolstych und Arseni Pawlow. Beide wurden durch ihre Rolle bei den Kämpfen um Ilowaisk sowie den Flughafen von Donezk bekannt. 3 Lösungswege: • Ständige Beobachtung: o der ukrainischen Medien, o der russischen Medien und o der Blogosphäre. • Aufnahme der so gewonnenen Themen und Materialien in die eigene Agenda. • Kooperation mit führenden russischen Experten. Viele patriotisch gesinnte Experten auf föderaler Ebene sind gerne bereit, für die Medien der LVR Kommentare abzugeben. Diese Ressource muss genutzt werden. (Siehe Appendix 3.) Es gibt kein eigenes informativ-analytisches Portal. Es muss ein hochwertiges, modernes Portal aufgebaut werden, auf dem ausführliche Kommentare abgegeben werden und eine inhaltlich fundierte Agitationsarbeit im Internet geführt wird. Lösungswege: • Einrichtung eines eigenen Portals – möglicherweise aus der Ferne, aus Moskau. • In jedem Fall ist es notwendig, mit einem der bestehenden Portale – News Front oder Okkupatsiya.net – zu kooperieren. Im August startet noch ein Portal, das von Moskau aus betrieben wird. Eine Verbindung zu ihnen besteht bereits, nach dem Start des Projekts werden die Kontakte zur Verfügung gestellt. Es gibt keine Plattformen, auf denen lokale Internetnutzer zusammenkommen. In den sozialen Netzwerken findet nichts statt, es fehlen Infoportale, auf denen man Nachrichten kommentieren kann, sowie andere Internet-Kommunikationsplattformen. Lösungswege: • Einrichtung und Pflege von Seiten in sämtlichen sozialen Netzwerken, die in der Region beliebt sind. • Gründung einer Gruppe von Social-Network-Kommentatoren, die sich aus jungen Aktivisten vor Ort zusammensetzt. 4 TEIL I. AUFBAU EINES SYSTEMS ZUR STEUERUNG DER INFORMATIONSPOLITIK IN DER LVR ZIEL DES PROJEKTS Aufbau einer systematischen Informationspolitik in der LVR nach den allgemeinen Grundsätzen der Steuerung der öffentlichen Meinung, der Interaktion mit den Medien und der Beeinflussung politischer und ökonomischer Prozesse, wie sie in den Regionen der RF praktiziert werden. HAUPTAUFGABEN DES PROJEKTS, REALISIERUNGSPLAN 1. BILDUNG EINES POOLS LOYALER INFORMATIONSRESSOURCEN Durch Analyse der Informationslandschaft, Befragung von Experten und direkte Verhandlungen mit Redakteuren und Ressourcenbetreibern werden diejenigen von ihnen ausgewählt, mit denen man systematisch und dauerhaft nach dem Prinzip einer Medienholding arbeiten kann. Dabei sollen sämtliche Mediengattungen zu einem Ressourcenpool unter einem einheitlichen, zentralisierten, direkten oder indirekten Management gebündelt werden, damit deren gemeinsamer Einfluss größer ist als der Einfluss der oppositionellen Informationsressourcen. Arten von Informationsressourcen: • TV-Sender und einzelne Fernsehsendungen (sofern diese als eigenständige Projekte existieren) • Rundfunksender • Printmedien • Internet-Nachrichtenagenturen • elektronische Medien • soziale Netzwerke und andere Plattformen, die Diskussionen im Netz ermöglichen Der Einfluss der Medien hängt von vielen Kriterien ab, auch von persönlichen Einschätzungen von Experten. Als Beispiel soll die Aufgabe hier soweit wie möglich vereinfacht werden. Beträgt die Gesamtreichweite aller Medienressourcen der Opposition 100 000 Nutzerkontakte pro Tag, so müssen wir zur Sicherung unserer Dominanz Ressourcen mit einer Mindestreichweite von 130 000 Erstkontakten akkumulieren. Dabei sind viele spezifische Faktoren zu berücksichtigen. So werden zum Beispiel Zeitungen, die zu verschiedenen Machtstrukturen gehören, zwar häufig in großer Auflage gedruckt, aber ihre Distribution ist so organisiert, dass sie die große Masse der Leser praktisch nicht erreichen. Stattdessen liegen sie in stapelweise in Foyers von Verwaltungsgebäuden herum oder werden auf andere Weise verwendet. Obwohl es heute in der Republik so gut wie keine oppositionellen Ressourcen gibt, steht keineswegs fest, dass sie nicht in absehbarer Zeit auftauchen können. 6 Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Bevölkerung der LVR einer ständigen propagandistischen Beeinflussung seitens der Ukraine und seitens russischer oppositioneller Medien ausgesetzt ist. 2. AUFBAU EINES SYSTEMS ZUR STEUERUNG VON INFORMATIONSRESSOURCEN Das in der »Medienholding« umzusetzende Steuerungssystem muss so sein, dass alle Ressourcen nicht nur ein und dieselben PropagandaLeitlinien nach den gleichen Aufgabenstellungen und Themenplänen verfolgen, sondern auch miteinander interagieren, einander unterstützen und dabei im Rahmen einer Aufgabenstellung verschiedene Funktionen erfüllen. GRUNDPRINZIPIEN DER STEUERUNG: Einheitliche Aufmachung von Informationen. Alle unter der »Holding« zusammengefassten Ressourcen müssen zu jedem konkreten Newsbreak ein einheitliches Signal aussenden, nicht viele verschiedene Signale. Die Welle der Informationsverbreitung muss immer auf den maximalen Effekt ausgerichtet sein. Ein Beispiel: Eine Nachricht wird zunächst von der Nachrichtenagentur platziert, dann nehmen die elektronischen Medien sie auf und leiten sie in verschiedene Richtungen, wobei sie die Besonderheiten des jeweiligen Zielpublikums und der medienspezifischen Aufmachung berücksichtigen. Dann schalten sich die Blogger ein und kanalisieren die Aufmerksamkeit des Publikums auf diesen Newsbreak, die Information wird im Radio gebracht und als topaktuelles Thema präsentiert. Später wird eine entsprechende TV-Story gesendet, wobei es jetzt nicht mehr um die Nachricht selbst, sondern vielmehr um die heftige gesellschaftliche Reaktion darauf geht. Am nächsten Tag sowie im Laufe der Woche veröffentlichen dann die Printmedien etwas zu dem Thema, und abschließend bringen die entsprechenden elektronischen Ressourcen große analytische Materialien dazu. Systematischer Ansatz. Informationspolitik muss täglich betrieben werden und zur wichtigsten Tätigkeitsform aller Redakteure werden. Und das nicht im »manuellen« Betrieb, also wenn ein mit Innenpolitik befasster Beamter den Medien mit bestimmten Themen beauftragt, sondern auf systematische Weise. Idealerweise muss dieses System so aufgebaut sein, dass im Fall der Abwesenheit des Projektleiters die Redakteure selbst miteinander interagieren können. Aktive Position. Im Kontext eines erbitterten Informationskonflikts dürfen wir keinesfalls eine abwartende Haltung einnehmen und nur auf Herausforderungen der Gegner reagieren. Wir müssen vielmehr die Initiative ergreifen und die Gegner nötigen, auf die von uns berichteten Ereignisse zu reagieren, damit sie unserer aktuellen Agenda folgen, nicht ihrer eigenen. Die wichtigsten Nachrichten, die das Leben der Republik prägen, müssen möglichst von der Staatsmacht der Republik ausgehen. Dafür muss ein Gremium gebildet werden, ein »Redakteursrat«, in dem sich auf regelmäßiger wöchentlicher Basis alle Redakteure der Publikationen versammeln. Ob dies ein offizielles 7 Gremium ist oder nicht, wird nach detaillierter Analyse der Umstände entschieden. Wöchentlich treffen sich die Redakteure, der Projektleiter, die Pressestelle der Administration sowie, falls nötig, andere Vertreter der Administration zur Erarbeitung eines Medienplans für die jeweils aktuelle Woche. Im Rahmen dieser Besprechung: 1. werden die wichtigsten Themen, die von den Ressourcen der »Holding« im Lauf der Woche verbreitet werden sollen, festgelegt, 2. wird darüber entschieden, wie jedes dieser Themen behandelt wird, welche Wortführer hinzugezogen werden, welches Ereignis als Aufhänger dient u. Ä., 3. werden die Aufgaben verteilt und der Grad der Involvierung der jeweiligen Ressourcen zu jedem dieser Themen festgelegt, 4. wird für jede Aufgabe ein Verantwortlicher für die Umsetzung bestimmt, 5. werden Schwachpunkte und Aufgaben festgestellt, zu deren Umsetzung die Unterstützung der Administration, zusätzliche Finanzierung, Einbindung externer Wortführer u. Ä. benötigt wird. QUELLEN FÜR DIE ERARBEITUNG DES MEDIENPLANS Die Erstellung der Nachrichtenliste erfolgt im Rahmen der allgemeinen Aufgaben der Führung der Republik, der Politik der Präsidialadministration, der aktuellen Ereignisse, die medial beleuchtet werden müssen, und der Herausforderungen seitens der Opposition. Die wichtigsten Quellen für die Erarbeitung des Medienplans sind: Administration der Republik • der allgemeine Veranstaltungskalender der Republik. Kalendarische Daten, verschiedene kulturelle und unterhaltende Veranstaltungen, Messen, Festivals, Foren u. Ä., die in der Republik stattfinden, • der Terminplan des Republikchefs und anderer Vertreter der Führung der Republik; • die Besuche angesehener ausländischer Personen in der LVR. Administration des Präsidenten. Kommuniziert eigene Instruktionen und Zielvorstellungen zur Arbeit mit der öffentlichen Meinung sowie zur Darstellung bestimmter Themen der russischen und internationalen Agenda. Medien der RF und der Ukraine. Falls nötig, werden in den Medienplan auch Themen aus den Medien dieser Länder aufgenommen, die für die Republik von Bedeutung sind. Lokale Medien, die nicht zur »Holding« gehören. Falls in den lokalen Medien Themen aufkommen, die aus diesen oder jenen Gründen wichtig sind, sofern sie eine Reaktion erfordern. Eigene Themen. Falls nötig, organisiert der »Redakteursrat« selbst Newsbreaks oder denkt sich solche aus. 8 ZUSÄTZLICHE INFORMATIONSQUELLEN Es sei erwähnt, dass derzeit in der Republik faktisch keine geltenden Rechtsgrundlagen existieren, die das Urheberrecht im Medienbereich regeln. Deshalb ist es möglich, mit Materialien aus beliebigen Medienquellen nach eigenem Ermessen zu verfahren. Russische Medien. Russische Medien sind den Republiken gegenüber mehrheitlich freundschaftlich gesinnt und bringen von selbst Themen auf die Tagesordnung, die uns nützen. Insbesondere gilt das für den sogenannten »Kreml-Medienpool«, der direkte Anweisungen erhält, die Republiken, deren Darstellung der Minsker Abkommen sowie andere Themen, die mit der Situation im Donbass zu tun haben, zu unterstützen. Hier eine Aufstellung von Medien, die man im Blick haben sollte: Lifefront http://lifenews.ru Iswestija http://izvestia.ru Geschäftszeitung Wsgljad http://vz.ru Pravda.ru http://www.pravda.ru PolitOnline http://www.politonline.ru Ridus. Agentur für Bürgerjournalismus http://www.ridus.ru Internetzeitung Dni.ru http://dni.ru Wek http://wek.ru Zentrum für politische Analyse http://centerforpoliticsanalysis.ru Gosindex http://gosindex.ru Medienplattformen, die eigens zur Berichterstattung über das Donbass gegründet wurden. In der DVR existieren heute bereits mehrere relativ hochwertige Informationsressourcen, die News-Storys von guter Qualität produzieren und deren Nutzung hilfreich ist: http://news-front.info http://okkupatsiya.net Ukrainische Medien. Viele thematischen Leitlinien, die einen besonders engen Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine aufweisen, lassen sich gut mit ukrainischen Ereignissen und dazugehörigen Kommentaren der ukrainischen Medien, Aussagen und Handlungen von radikalen politischen Kräften und Vertretern sogenannter Bataillone sowie mit abstoßenden Statements der politischen Führung der Ukraine illustrieren. In erster Linie sollte man Fakten zu folgenden Themen auswählen: • Aggressive Aussagen in Bezug auf die Republiken und ihre Bevölkerung sowie auf Russland und alles Russische. • Tatsachen, die die beklagenswerte soziale und wirtschaftliche Lage in der Ukraine bestätigen. • Fälle von Terror in Bezug auf Andersdenkende. 9 • • Fälle von kriminellen Handlungen in Verbindung mit den Aktivitäten der »Helden der Anti-Terror-Maßnahmen« und der Tätigkeit von Bataillonen. Aussagen und Tatsachen, die die Abhängigkeit ukrainischer Funktionsträger von den Amerikanern bekräftigen. Besonders interessant sind Talkshows mit russischsprachigen Moderatoren, »Schuster-online« und »Tschornoje serkalo«. Oft geben Politiker, Personen des öffentlichen Lebens, Militärs und Moderatoren live derart widerwärtige Statements ab, dass sich Kommentare erübrigen. Die Archive beider Talkshows sind frei zugänglich: http://liveam.tv/shuster-live.html; http://liveam.tv/chernoe-zerkalo.html. Soziale Netzwerke. Heute ist die Blogosphäre einer der wichtigsten Faktoren beim Agenda-Setting, denn sie versammelt die politisierte »Clique« und wird zur operativen Verbreitung von Informationen in dieser Community und zur Aufrechterhaltung des Interesses an notwendigen Informationen genutzt. Während des Krieges informierte man sich in Blogs über Situation im Donbass und in der Ukraine, man konnte dort offene Aussagen viele Politiker, Personen des öffentlichen Lebens und Journalisten finden. Durch ständiges Monitoring der sozialen Netzwerke erhält man regelmäßig: • Informationen über Ereignisse, die sich im Rahmen von thematischen Leitlinien ereignen, die für uns von Interesse sind, • originelle Interpretationen aktueller Ereignisse und fertige Formulierungen hierzu, • schnelles Feedback und Reaktionen auf bestimmte eigene Newsbreaks, die eine Korrektur des Signals ermöglichen, • Originaltexte von Politikern und Personen des öffentlichen Lebens, die man im Rahmen der eigenen Zielsetzungen nutzen kann. Derzeit genügt es, die Beiträge auf Facebook zu beobachten, da dies das am meisten politisierte Netzwerk ist und praktisch alle politisch aktiven Blogger vereint. Siehe Appendix 1. 10 TEIL II. LEITLINIEN (»BEDEUTUNGSVEKTOREN») DER INFORMATIONSPOLITIK UKRAINE ENTWICKLUNG DES »JUNTA»-IMAGES Nach dem Maidan ist die Macht in der Ukraine einer oligarchischen, proamerikanischen »Junta« in die Hände gefallen – Mördern und Dieben, niederträchtigen, prinzipienlosen Menschen, die vor nichts zurückschrecken, um ihre Ziele zu erreichen. Sie haben den Krieg im Donbass angezettelt, Terror im Land verbreitet, haben nazistische Strafbataillone gewähren lassen und die Ukrainer in die Armut getrieben. Die Bewohner des Donbass haben ihre Unabhängigkeit verteidigt, in der Ukraine hingegen geht der Albtraum weiter. Thematische Leitlinien: Oligarchie. Die Macht der Oligarchen existiert in der Ukraine seit langem und hat sich seit dem Maidan nur noch gefestigt. Die Oligarchen sind noch gieriger und dreister geworden. Poroschenko hat sich doch nicht von seinen Unternehmen getrennt und wird nach wie vor immer reicher. Steuerung von außen. In Wirklichkeit liegt die Macht in der Ukraine in den Händen der Amerikaner. Sie können zu jeder beliebigen Frage ihre Position durchsetzen und kontrollieren die Lage über ihre Agenten, zu denen alle bedeutenden Politiker der Ukraine gehören, einschließlich des Präsidenten und des Premierministers. Ukrainern wird nicht vertraut. Schlüsselpositionen sind mit ausländischen Staatsbürgern besetzt worden. Zum Gouverneur von Odessa wurde der Ex-Präsident Georgiens Michail Saakaschwili ernannt, in dessen Administration Maria Gaidar arbeitet. Der Gouverneur des Gebiets Odessa kontrolliert den Hafen von Odessa, und dieses überaus wichtige Amt können die Amerikaner einfach keinem Ukrainer anvertrauen, weshalb sie ihre bewährten Agenten herangezogen haben. Poroschenkos Umfragewerte fallen. Allen soziologischen Untersuchungen zufolge fallen Poroschenkos Umfragewerte, und die Unzufriedenheit unter der Bevölkerung steigt. Zunehmend unzufrieden sind die einfachen Ukrainer, deren Leben sich gravierend verschlechtert hat, aber auch diejenigen, die die Ideale des Maidan befürworten, denn sie erkennen, dass sich seit der »Revolution« nichts verändert hat. 11 Poroschenko hat Angst vor einem neuen Maidan. Poroschenko weiß, dass er den Maidan betrogen hat, und fürchtet einen neuen Maidan, der sich gegen ihn richten könnte. Der »Rechte Sektor« hat schon mehrfach dazu aufgerufen. Die Konfrontation zwischen »echten Anhängern der Ideen des Maidan«, Freiwilligenbataillonen und Volontären6 einerseits und der oligarchischen Macht andererseits wächst. Projekte: BEIM WORT NEHMEN. Analytische Materialien in Print- und Internet-Medien über widerliche Äußerungen von Vertretern der Ukraine, führenden Personen des Landes, faschistoiden Strafbrigaden und einfachen Internetnutzern. CHRONIK DES UNTERGANGS. Wöchentliche Rundschauen zum Stand der Dinge in der Ukraine mit einer Presseschau aus negativen Nachrichten zu den einzelnen Regionen. EXPERTENKOMMENTARE. Experten analysieren im Fernsehen die Lage in der Ukraine, beurteilen das Poroschenko-Regime, ziehen Parallelen zu bekannten rechtsradikalen Regimen, darunter faschistischen und Marionetten-Diktaturen, die von den USA gesteuert werden. ENTTÄUSCHUNG. Veröffentlichung von Interviews und Beiträgen aus sozialen Netzwerken von Anhängern und Teilnehmern des Maidan, die von den Ergebnissen ihrer Revolution und vom Poroschenko-Regime enttäuscht sind. INTERNATIONALE GERICHTSVERFAHREN. Einfache Bürger der LVR, die durch Handlungen der Ukraine zu Schaden gekommen sind, strengen gegen Poroschenko internationale Gerichtsverfahren an. Juristen der Republik bereiten gemeinsam mit russischen Juristen Unterlagen für die Einleitung eines internationalen Strafgerichtsverfahrens gegen Poroschenko und seine Umgebung vor. »IN DER UKRAINE IST ES SCHLECHTER« Der wachsenden Spannung in der Bevölkerung der LVR sowie deren Unzufriedenheit mit der derzeitigen Lage kann man entgegenwirken, indem man zeigt, was in der Ukraine vor sich geht. Es geht darum, in der Gesellschaft dauerhaft das Gefühl aufrecht zu halten, dass die Bevölkerung des Donbass zwar einen hohen Preis zahlen musste, aber dass ihr die schlimmsten Dinge, die sich in der Ukraine zutragen, erspart geblieben sind. 6 Personen, die sich in der Ukraine für die Versorgung der schlecht ausgerüsteten ukrainischen Armee sowie die Unterstützung der Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten engagieren. 12 Thematische Leitlinien: Verschlechterung der sozialen und wirtschaftlichen Lage der ukrainischen Bevölkerung. Anhand konkreter Beispiele werden die dortigen Preise für Benzin, kommunale Versorgungsleistungen, Lebensmittel und medizinische Dienstleistungen, das Rentenniveau usw. aufgezeigt. Verfolgung von Russen. Menschen, die der russischen Kultur angehören und einfach nur russischsprachig sind, haben es sehr schwer in der Ukraine. Die Morde an Olesja Busina, Oleg Kalaschnikow und anderen Gegnern des Regimes, die Verhaftungen von Journalisten, zum Beispiel von Artjom Busila aus Odessa, und ähnliche Beispiele sind ständig zu erwähnen. Die Verbrennung von Anhängern des »Antimaidan« in Odessa7, die Heldentat der »300 Spartaner« in Saporoschje8, der Terror gegen die russische Bewegung in Charkow, all das darf nicht vergessen werden. Verfolgung Andersdenkender. Beispiele grausamer Behandlung von Menschen mit ähnlichen Ansichten wie die Bevölkerung der Republik sind ständig zu zeigen. Verfolgungen von Trägern des »Georgsbands«9, die Suche nach versteckten »Watniki und Colorados«10, Aufrufe seitens des SBU11, jene zu denunzieren, die die Republik und Russland unterstützen. Es gilt, der Bevölkerung zu verdeutlichen, dass sie unter solchen Bedingungen schlicht und einfach nicht leben könnte. Verfolgung der Russischen Orthodoxen Kirche. Die Russische Orthodoxe Kirche ist einer furchtbaren Bedrohung ausgesetzt. Obwohl sie während des Maidan eine neutrale Haltung einnahm, wirft man ihr vor, sie vertrete russische Interessen in der Ukraine. Ständig kommt es zu Provokationen, Nationalisten stürmen Kirchen und verprügeln Geistliche. Filarets Schismatiker12 und Unierte nutzen die Gunst der Stunde, um Kirchen und Gemeinden an sich zu reißen. 7 Anspielung auf die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen prorussischen und proukrainischen Demonstranten am 2. Mai 2014 in Odessa. Mehrere prorussische Aktivisten hatten sich in einem Gewerkschaftshaus verschanzt, das im Zuge des Konflikts in Brand geriet. 48 Menschen starben bei den Auseinandersetzungen, mehrere hundert wurden verletzt. 8 Am 13. April 2014 wurden in der Stadt Saporoschje 300 Teilnehmer einer Antimaidan-Demonstration von einer Übermacht gewaltbereiter Maidan-Anhänger eingekreist. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. 9 Sankt-Georgs-Band, militärische Auszeichnung in der Russischen Föderation, in jüngster Zeit häufiges Erkennungszeichen prorussischer Demonstranten in der Ostukraine. 10 Herabwürdigende Begriffe für prorussische Aktivisten in der Ukraine. 11 SBU (Sluschba bespeky Ukrajiny) = Inlandsgeheimdienst der Ukraine. 12 Anhänger der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats unter Führung des Metropoliten Filaret II. (vom Moskauer Patriarchat nicht anerkannt). 13 Informationspolitik der ukrainischen Medien. Die ständige Verbreitung von Lügen, Verdrehung von Fakten, das Schüren von Hass und die offene Bedienung der Interessen der Oligarchie durch die ukrainischen Medien haben jegliches Maß überschritten. Schon unter Präsident Juschtschenko wurde die gesamte Informationspolitik der Ukraine darauf ausgerichtet, in der Gesellschaft antirussische Hysterie zu schüren. Nach wie vor sind in der Ukraine jene Journalisten tätig, die von der russischen Gesellschaft wegen ihrer offen proamerikanischen und russlandfeindlichen Haltung ausgestoßen wurden. Schuster, Je. Kisseljow, M. Ganapolski13 und andere sind mit ihren widerlichsten Äußerungen zu zitieren. Die Mobilisierung und der Schrecken des Armeealltags. Niemand will in den Krieg gehen, aber die Ukrainer werden mit Gewalt in die ukrainische Armee getrieben. Besonders tun sich die Militärkommissariate in Charkow hervor, wo Mitarbeiter der Militärkommissariate in Zivil gemeinsam mit lokalen Nationalisten permanent Überfälle in Straßen, Höfen und Wohnheimen durchführen. Ist einer dann in die Armee einberufen worden, so erwarten ihn dort ernsthafte Probleme: Unterernährung, Gleichgültigkeit seitens der Führung sowie Erniedrigungen seitens der Kameraden und der Nationalisten aus den Freiwilligenbataillonen, die die Funktion von Aufsehern über diese »Sklaven in Uniform« übernommen haben. Die Massenflucht aus dem Land. Wer kann, versucht aus der Ukraine auszureisen. Nach Europa, nach Russland, sogar nach Moldawien bewegen sich die Ströme ukrainischer Staatsbürger, die vor der schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Lage, dem Terror, dem Gefühl einer heraufziehenden Katastrophe und der Mobilisierung fliehen. Sie wissen, dass sie ein schweres Schicksal erwartet, aber in ihrer Heimat geht es ihnen noch schlechter. Projekte: ABTRÜNNIGE. Darstellung dessen, wie tolerant Moskau gegenüber Andersdenkenden ist. Wie viel behaglicher und ruhiger es sich im Einflussbereich von Moskau lebt – im Gegensatz zu Kiew. Von Zeit zu Zeit sind Moskauer mit proukrainischer Einstellung zu zeigen, die in aller Ruhe darüber sprechen und schreiben, ihre Mitbürger als »Watniki« und »Colorados« bezeichnen, Kiew applaudieren und dabei völlig unbehelligt leben. »IM UNTERSCHIED ZUR UKRAINE ZWINGT RUSSLAND NIEMANDEN, SEINE ANSICHTEN ZU ÄNDERN.« Findet sich unter der Lugansker Diaspora in Russland ein »Pro-Ukrainer«, so könnte das ein noch besserer Infoanlass sein. Seht euch die in Kiew lebenden Lugansker an: Sie fürchten sich, ihre Ansichten laut zu äußern, und müssen lauter als alle anderen »Ruhm der Ukraine« schreien, sonst droht ihnen körperliche Vergeltung. Aber selbst dann sind sie Menschen zweiter Klasse. Dem »durchgeknallten« Lugansker dagegen, der in Moskau lebt und offen die Ukraine unterstützt, droht überhaupt nichts. 13 Sawik Schuster, Jewgeni Kisseljow und Matwej Ganapolski sind ehemals in Russland erfolgreiche Journalisten, die heute überwiegend in der Ukraine tätig sind. 14 SCHULD AM ELEND DER LVR IST DIE UKRAINE Die Ukraine hat nicht nur den Krieg im Donbass angezettelt, die Industrie zerstört und Menschen ermordet – sie fügt uns auch weiterhin Schaden zu. Das geschieht sowohl durch eine staatliche Politik, die darauf abzielt, »die jungen Republiken abzuwürgen«, als auch auf Veranlassung einzelner staatlicher und militärischer Funktionäre. Da sie nicht in der Lage sind, das Donbass mit Gewalt zu besiegen, versuchen die ukrainischen Politiker der Bevölkerung mit anderen Mitteln maximalen Schaden zuzufügen. Thematische Leitlinien: Blockade. Die Ukraine betreibt eine Blockade gegen die LVR, lässt keinerlei Transporte in die Republik durch, darunter auch solche mit Lebensmitteln, Erstbedarfsgütern und sogar Medikamenten. Deshalb steigen die Preise und es entsteht ein Defizit. Sabotage und Beschuss im Frontgebiet. Die Ukrainer behindern mit allen Mitteln den Wiederaufbau der wirtschaftlichen Infrastruktur der LVR. Sabotageakte werden verübt, im Wiederaufbau befindliche Objekte werden beschossen. Diplomatischer Druck. Die Ukraine nutzt alle diplomatischen Möglichkeiten, um das Leben in den Republiken zu verschlechtern. Informationspolitik. Die Diskreditierung der Führung und Bevölkerung der Republik auf internationaler Ebene ist eine der Hauptaufgaben der ukrainischen Propagandisten und Politiker. Die Versuche, die Führung als Terroristen und Banditen, die Lugansker als Untermenschen (so Jazenjuk) und die Republik selbst als illegales, kriminelles Gebilde hinzustellen, führen dazu, dass viele nur ungern etwas mit der Republik zu tun haben wollen. Bestrafung des Volkes. Die Ukraine vernichtet absichtlich Schulen, Krankenhäuser und Wohnhäuser, um die Bevölkerung zur Aufgabe zu zwingen. Ihr Ziel ist es, die Menschen daran zu hindern, ein friedliches, normales Leben aufzubauen. Es soll sich »bloß keiner an die Situation gewöhnen«. Projekte: APPELL AN INTERNATIONALE ORGANISATIONEN. Ein Appell gesellschaftlicher Organisationen der LVR an die UNO und andere internationale Organisationen mit der Forderung, sich in die Situation einzumischen und den feindlichen Aktivitäten der Ukraine in Bezug auf die Republik Einhalt zu gebieten. 15 LVR IMAGEFÖRDERUNG FÜR IWAN PLOTNIZKI Dok. 1 Angesichts der Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung muss Iwan Plotnizki als Vertreter der Partei des Friedens präsentiert werden, als Mensch, der ein möglichst friedliches Leben wiederherstellen will (aber natürlich nicht bereit ist, den Feinden irgendwelche Zugeständnisse zu machen). Aufgrund seines Images als Zivilperson und Wirtschaftsfunktionär, der das Leben wieder in normale Bahnen lenkt, kann er sogar den Gegenpol bieten zu den »Menschen an der Waffe«, den Menschen in Uniform, den Feldkommandeuren, »die eine Fortsetzung des Krieges wünschen«. »Wir sind den Volksmilizen dankbar, aber wir wollen so schnell wie möglich zu einem friedlichen Leben zurück.« Zielgerichtete Lösungen von Problemen der Bevölkerung. Konkrete Lösungen vor Ort sollen gezeigt werden: wiederaufgebaute Gebäude, Umsiedlungen, Lösungen von Problemen mit der Wasserversorgung, Telekommunikation, Treibstoff u. Ä. Projekte: MIT DER KAMERA DURCH DIE STADT. Ein Kamerateam ist in einer Stadt unterwegs und interviewt normale Leute auf der Straße. Dabei ist es wichtig, die Interviewpartner zu Aussagen über positive Veränderungen in der Stadt zu bewegen: Straßen sind repariert worden, eine Fabrik wurde in Betrieb genommen, ein Geschäft hat aufgemacht, auf den Straßen ist es jetzt wieder sicherer. Selbst sehr negativ eingestellte Personen werden dies früher oder später erwähnen, denn es verändert sich ja tatsächlich etwas. Aus diesem Material lassen sich fertige Videoschnipsel fürs Fernsehen herstellen. Wenn gewöhnliche Menschen objektive Veränderungen zum Besseren feststellen, so vertraut der Zuschauer dem mehr als irgendwelchen Berichten von Beamten, und es entsteht nicht gleich der Wunsch, diese Aussagen irgendwie zu bestreiten. Dazu muss ein geeignetes, unaufdringliches Format gewählt werden, nicht länger als ein Werbeclip, und ohne Kommentar. Auch der Titel dieser Rubrik spielt eine große Rolle. Darin sollen nicht einfach mit Ergebnissen geprahlt werden, sondern der positive Veränderungsprozess zum Ausdruck kommen. Zum Beispiel: »Auf dem Weg zu einem friedlichen Leben«, oder salopper: »Wir beißen uns durch.« Sogar eine leicht ironische Variante ist denkbar: »Das Leben geht also doch weiter!« VERTEILUNG EINER GRATISZEITUNG IN GEMEINSCHAFTSKÜCHEN. Solange die kostenlosen Gemeinschaftsküchen in Betrieb sind, ist die Verteilung von Gratis-Exemplaren einer Zeitung, die zur »Holding« gehört, ein effektiver Ansatz. 16 »WAS WOLLEN SIE LUGANSK SAGEN?« Ein Kamerateam in Moskau trifft im Laufe von zwei bis drei Wochen möglichst viele bekannte Persönlichkeiten (Kulturschaffende, Politiker, Sportler u. Ä.) und nimmt ihre Botschaften für die Bürger der LVR auf. Ausschnitte daraus mit den besten Sätzen werden im Fernsehen verwendet. »WIR WERDEN NICHT VERGESSEN, NICHT VERZEIHEN« Die Ukraine hat dem Donbass viel Böses angetan. Jeder Lugansker hat gelitten, jeder hat eine lange Liste von Dingen, die er Poroschenko und der »Junta« vorwerfen kann. Die Verbrechen der Ukraine sind so groß, dass man sie weder vergessen noch verzeihen kann. Zehntausende von Toten machen dies unmöglich. Thematische Leitlinien: Geschichten von Menschen. Bittere Beispiele von zerstörten Schicksalen, Familien, die ihre Männer, Kinder, Eltern verloren haben. Revanchismus. Das von der Ukraine besetzte Territorium der Republik muss zur Gänze zurückgeholt werden. Dort sind die Häuser vieler Lugansker, die Gräber ihrer Vorfahren, ihre Kirchen. Die Verantwortung der Ukraine. Die Ukraine und die »Junta« müssen für all das Böse, das sie dem Donbass angetan haben, zur Rechenschaft gezogen werden. Ein Prozess ähnlich dem von Nürnberg ist unvermeidlich, und auf der Anklagebank werden alle erscheinen, die an Kriegsverbrechen schuld sind. Unmöglichkeit der Rückkehr zur Ukraine. Die Ukraine hat so viel Elend angerichtet, dass von einer Rückkehr nicht mehr die Rede sein kann. Der Osten verzeiht nie. Projekte: MUSEUM DER ERINNERUNG. Schaffung eines Museums zum Gedenken an den Krieg gegen die Ukraine. Furchterregende Exponate, Fotografien und andere Zeugnisse von Gräueltaten der Strafbataillone, persönliche Habe umgekommener Lugansker. DER PATRIOTISMUS DER LVR 17 Regionaler Patriotismus soll gefördert werden. Den Menschen muss deutlich gemacht werden, dass sie etwas haben, worauf sie stolz sein können, unter anderem auch auf sich selbst. Thematische Leitlinien: Heldenkult. Geschichten von heldenhaft gefallenen Bürgern oder Kämpfern der Volksmiliz sollen erzählt werden. Ihr Lebensweg ist zu zeigen – von einfachen Menschen, deren Wunsch es ist, in einem freien Land zu leben und in der eigenen Muttersprache zu sprechen. Positive Beispiele der Selbstaufopferung einfacher Menschen (nicht von Soldaten). Geschichten von Menschen, die in dieser schwierigen Zeit nicht aufgaben, aber auch nicht am Küchentisch herumprahlten, sondern allein mit ihrer aufopferungsvollen Arbeit ihre Liebe zur Heimat unter Beweis stellten. »Tante Mascha backte Brot, Onkel Kolja reparierte Stromleitungen, der Student Mischa organisierte Volontäre u. Ä.« Stolz. Die Saporoscher und Charkower sollen sich dafür schämen, dass sie sich – im Gegensatz zum Donbass – der Junta gefügt haben. Projekte: ERARBEITUNG EINER IDEOLOGIE DER LVR. (Beschreibung weiter unten) 18 RUSSLAND UNTERSTÜTZUNG DER REPUBLIKEN DURCH RUSSLAND Russland ist ein zuverlässiger und starker Verbündeter der Republiken. Mit der Entscheidung, sich auf Russland zu stützen, hat die LVR die richtige Wahl getroffen. Das heutige Russland ist nicht mehr das der Neunzigerjahre, es arbeitet unbeirrt daran, die Stärke der Sowjetunion wiederherzustellen, und steht dem Westen auf Augenhöhe gegenüber. Die Wirtschaftssanktionen haben Russland natürlich hart getroffen, aber dieser Schlag wurde insgesamt ruhig ertragen, seine Wirkung war wesentlich geringer als vom Westen angenommen, und Russland kommt aus dieser Situation noch stärker und unabhängiger heraus. Thematische Leitlinien: Humanitäre Hilfe. Regelmäßige Hilfslieferungen sind berichtenswerte Ereignisse, die ständig zu beleuchten sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass unter der Bevölkerung die Meinung herrscht, die humanitären Hilfsgüter würden ungerecht verteilt und es komme in diesem Bereich zu Diebstahl. Besonders hervorzuheben ist, nach welchen Prinzipien die Verteilung humanitärer Hilfe vor Ort erfolgt. Dabei sind konkrete Personen zu zeigen, denen mit humanitären Lieferungen geholfen und deren Leben gerettet werden konnte. Russland in Bedrängnis. Russland kämpft für das Donbass und trägt politische und wirtschaftliche Verluste davon. Ein globaler diplomatischer Krieg ist im Gange. Aber auch der Westen leidet in diesem Krieg, und noch ist nicht klar, wer wen besiegen wird. »Die Russen lassen ihre Leute nicht im Stich.« Die russische Welt. Die LVR ist jetzt Teil der großen russischen Welt. Damit sind nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern vor allem die Kultur gemeint. Es müssen mehr russische Experten und Wortführer zu Wort kommen, Filialen intellektueller Clubs gegründet werden und mit allen Mitteln die Zugehörigkeit der LVR zur russischen Wirklichkeit demonstriert werden. BRICS. Die Ukraine strebt eine Integration in die westliche Welt an, und die Bewohner des Donbass gehen diesen Weg nicht mit? Man versucht, die LVR durch internationale Isolation einzuschüchtern. Halb so schlimm: Dank Russland ist das Donbass jetzt Teil einer noch größeren Welt, nicht nur einiger westlicher Länder plus den USA. Gute Nachrichten. In den Medien sind unterschiedliche positive Nachrichten aus Russland zu platzieren, die seine Stärke und Macht unterstreichen. Schlechte Nachrichten sind zu vermeiden. 19 Projekte: DIE LUGANSKER LOBBY IN RUSSLAND. Es ist wichtig, möglichst viele berühmte ehemalige Bewohner des Gebiets aufzuspüren, die derzeit in Russland leben (es genügt, die lokale Bevölkerung zu befragen). Sie sind der Stolz der LVR und die Lobby der LVR in Russland, lebendige Beispiele, dass die Lugansker sich in Russland verwirklichen können, und dass Russland sie mit offenen Armen empfängt. Sie können Kommentare und Interviews geben und die Republik besuchen. In ihrem Namen kann man humanitäre Hilfe sammeln, kulturelle Aktionen veranstalten und vieles mehr. Aus ihnen lässt sich eine Non-Profit-Organisation gründen, die die Lugansker in Russland vertritt und eine Gegenposition einnimmt zu Kiew und der russischen Opposition, die Kiew unterstützt. Selbst wenn einige von ihnen keine eindeutige Haltung zur Situation im Donbass haben, wenn sie keine Kommentare abgeben und sich auch sonst nicht am Leben der LVR beteiligen wollen, so spricht nichts dagegen, ihre Namen zu verwenden. WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER AUS MOSKAU. Besuch eines führenden russischen Ökonomen in der Republik. Zum Beispiel Michail Deljagin, der darüber berichtet, welche Zukunftsaussichten die Republiken nach dem Ende des Kriegs haben werden, welche neuen Märkte sich der Donbass-Kohle im Osten eröffnen und welche Vorteile die Integration mit Russland zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum bringen wird. GRÜNDUNG VON ABLEGERN RUSSISCHER NGOs. Gründung regionaler Ableger bestimmter zivilgesellschaftlicher Organisationen, die eng mit Moskau zusammenarbeiten. Weiter unten wird insbesondere die Möglichkeit der Gründung einer Filiale des »Isborsk-Clubs«14 beschrieben. UNTERSTÜTZUNG DER REPUBLIKEN DURCH PUTIN Die Popularität des russischen Präsidenten muss mit größter Vorsicht eingesetzt werden, um ihn in den Augen der Bewohner der LVR nicht zu diskreditieren. Er hat nie leere Versprechungen gemacht und tut dies auch jetzt nicht. Was er dagegen verspricht, wird auch umgesetzt. Er hat nie versprochen, das Donbass an Russland anzugliedern, aber er hat versprochen, die Republiken zu verteidigen. Thematische Leitlinien: 14 Prominent besetzter russischer Think Tank mit nationalistischer, antiwestlicher Tendenz. 20 Putin hat die Republiken gerettet. Ohne Putins prinzipientreue und unbeugsame Haltung wäre es dem Donbass wesentlich schlechter ergangen, und wer weiß, wie alles hätte enden können. (Diese These darf nicht mit Argumenten der militärischen Unterstützung seitens Russland untermauert werden, hier geht es nur um die humanitäre und politische Unterstützung.) Putin lässt seine Leute nicht im Stich. Dank Putins unbeugsamer Haltung ist es gelungen, die Unabhängigkeit der Republiken zu verteidigen, und dank seiner Haltung zweifelt jetzt niemand in Russland daran, dass Russland trotz der Belastung durch die Sanktionen das Donbass auch weiterhin unterstützen wird. Putin hat sein diplomatisches Korps beauftragt, die Interessen der Bevölkerung des Donbass in Minsk zu vertreten. Russland unterstützt die DVR und die LVR in Minsk und hat deswegen mit einer Verschlechterung der Beziehungen zu den westlichen Staaten, Wirtschaftssanktionen und andere Probleme zu tun. Aber es ist Putin zu verdanken, dass die Ukraine offiziell Verpflichtungen übernommen hat, die für das Donbass vorteilhaft sind. WICHTIG! Über dieses Thema können entweder Führungspersonen oder Vertreter konkreter Berufe sprechen: ein Fabrikarbeiter, ein Schullehrer, ein Krankenhausarzt. Es darf nicht zugelassen werden, dass sich Politiker oder Manager der mittleren Ebene Putins Beliebtheit zunutze machen. Die Umsetzung dieses Themenbereichs wird dadurch erschwert, das W. Putin selbst zu weit von den Republiken »entfernt« ist. Offensichtlich gibt es dafür objektive Gründe, aber er wird die LVR nie besuchen und wird sich wohl kaum in nächster Zukunft auf irgendeine andere direkte Weise an die dortige Bevölkerung wenden. Deshalb ist es notwendig: 1. unterschiedliche berichtenswerte föderale Ereignisse »abzufangen«, die auf die eine oder andere Weise mit dem Donbass und dem Präsidenten zu tun haben, 2. ältere Äußerungen Putins zur Situation im Donbass zu verwenden und 3. eigene Newsbreaks zu entwickeln, die die thematischen Leitlinien in diesem Bereich unterstützen können. Projekte: NAIVE STORYS. Beiträge, die unterstreichen, wie dankbar die Lugansker Putin dafür sind, was er getan hat und tut. Zum Beispiel: »Eine Oma strickt Socken für Putin«, »Kinder malen Putin-Porträts«, »Ein Bildhauer bei den letzten Arbeiten am Modell für ein Putin-Denkmal, das er anstelle des Taras-Schewtschenko15-Denkmals in Lugansk aufstellen möchte« usw. 15 Bedeutender ukrainischer Lyriker des 19. Jahrhunderts. 21 UNTERSCHRIFTENSAMMLUNGEN. Die Bevölkerung der LVR sammelt Unterschriften für eine Umbenennung der N…-Straße in »PutinProspekt« und schickt diese an das Oberhaupt der Republik. Eine Unterschriftensammlung kann auch organisiert werden, um beispielsweise eine bestimmte gesellschaftliche Bewegung zu popularisieren. Hierzu genügt es, in der Stadt ein paar Mahnwachen mit Zelten aufzustellen. Eine solche Initiative muss aber mit der Präsidialverwaltung abgestimmt werden, und die Chancen, dass sie genehmigt wird, sind nicht groß. Man kann sich auch darauf beschränken, per Internet Unterschriften von irgendwelchen »komischen Käuzen« zu sammeln. Es gibt Websites, die sich auf Unterschriftensammlungen, kollektive Petitionen u.Ä. spezialisieren. Ein solches Projekt darf jedoch nicht über den Rahmen eines Nachrichten-Beitrags im Stile des vorherigen Projekts hinausgehen. Auch für eine direkt an den Präsidenten gerichtete Initiative kann man Unterschriftensammlungen organisieren. Zum Beispiel um die Frage der Erteilung russischer Pässe zu beschleunigen, oder für eine andere Initiative, von der man im Voraus weiß, dass sie umgesetzt wird. So lässt sich unterstreichen, dass der Präsident auf die Wünsche der Bevölkerung der LVR reagiert. DIE BEWOHNER DES DONBASS HABEN GLÜCK GEHABT. Es herrscht eine verbreitete Vorstellung, ja sogar Verdruss darüber, dass das Donbass – anders als die Krim – für Putin nur ein »ungeliebtes Kind« sei, dass die Bevölkerung der Krim Glück gehabt habe, die lokale Bevölkerung dagegen nicht. In jedem Fall sind die Bewohner der Republiken neidisch auf die Krim. Diese These lässt sich in ihr Gegenteil umkehren. Die Bevölkerung von Saporoschje, Charkow, Cherson usw. beneiden die Bewohner des Donbass, weil Putin diese – im Gegensatz zu ihnen – verteidigt hat. Realisieren lässt sich diese These gut durch Artikel in gedruckten Zeitungen, darunter auch Regionalzeitungen. Zum Beispiel in Form eines »Leserbriefs vom Großvater aus Guljaj-Pole16«, durch Interviews mit Flüchtlingen, eine Reportage über das Leben der Charkower usw. 16 Guljajpole, Kleinstadt im Gebiet Saporoschje, Südost-Ukraine. 22 DER MINSKER PROZESS Die Beleuchtung des Minsker Prozesses ist das Hauptthema der »Außenpolitik« der LVR. Der Bevölkerung muss klargemacht werden, dass jede Nachricht, die etwas mit diesen Vereinbarungen zu tun hat, für sie überaus wichtig ist und sich unmittelbar auf ihr Leben auswirkt. Thematische Leitlinien: Hauptsache, der Krieg ist zu Ende. Die Diplomaten der LVR nehmen am Minsker Prozess teil, um die vorhandenen Fragen auf dem Verhandlungsweg zu klären, den Kampfhandlungen Einhalt zu gebieten und die menschlichen Verluste zu senken. Die LVR ist Verhandlungspartei. Allein das ist die beste Anerkennung der Republik als internationales Subjekt. Die Ukraine wünscht den Abbruch des Prozesses und die Fortsetzung des Krieges. Krieg ist ein profitables Geschäft. Poroschenko und die Oligarchen bereichern sich daran, der Krieg bringt enormes Geld ein. Durch Schmuggel und Verteidigungsaufträge konnten sie ihr Vermögen vervielfachen. Außerdem ist, solange Krieg herrscht, die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft vom Stand der Dinge innerhalb der Ukraine abgelenkt. »Der Krieg amortisiert alles«, alle Probleme in allen Bereichen des Lebens lassen sich auf die »Aggression von außen« abwälzen. Wir erringen diplomatische Siege. Dank den Instrumenten der hohen Politik, einer Art »Spiel«, üben DVR und LVR mit Unterstützung Russlands Druck auf die Ukraine aus: Sie lenken die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf die destruktive ukrainische Haltung und die konstruktive Position des Donbass und demonstrieren ihre Verhandlungsfähigkeit sowie das Fehlen einer solchen aufseiten der Ukraine. Aufgabe dieser Instrumente ist es, die Weltgemeinschaft auf die Seite des Donbass zu ziehen und die Ukraine unter Druck zu setzen, eine Lösung der für die DVR und LVR notwendigen Fragen herbeizuführen. Auch die öffentliche Verweigerung von Verhandlungen seitens der Ukraine kann in den Augen der Weltgemeinschaft ein Mandat für einseitiges Handeln der DVR und LVR zum Aufbau einer staatlichen Ordnung in den Republiken sein. Projekte: TV-DEBATTEN. Die Bevölkerung der LVR hat keine einheitliche Meinung zu den Minsker Vereinbarungen. Insgesamt begrüßen alle die Tatsache, dass jetzt relativer Friede herrscht, aber man ist unzufrieden mit den teilweisen Gebietsverlusten sowie damit, dass es den Streitkräften der Volkswehr nicht gestattet wurde, die ukrainische Armee vollends zu zerschlagen. Dies kann man der Bevölkerung besser 23 erklären, indem man TV-Debatten organisiert, bei denen ein Diskutant infrage stellt, ob es sich lohnt, die Minsker Abkommen zu erfüllen, während ein anderer konsequent nachweist, dass die Abkommen für das Donbass von Vorteil sind, und warum die Ukraine versucht, sie scheitern zu lassen. DIE UKRAINE UNTERGRÄBT ABSICHTLICH DIE MINSKER VEREINBARUNGEN. Alle Berichte, auch seitens des Lugansker Informationszentrums (LIZ), über Verstöße der ukrainischen Seite gegen die vereinbarte Waffenruhe müssen diese These enthalten. Im gesellschaftlichen Bewusstsein ist eindeutig zu verankern, dass die LVR, die DVR und die Russische Föderation für die Einhaltung der Abkommen sind, und die Ukraine dagegen. Für die Republiken sind die Abkommen von Vorteil, für die Ukraine nicht. »Wenn jemand von unserer Seite gegen die Vereinbarungen verstoßen will, ist er entweder ein Dummkopf oder ein Verräter.« 24 DIE RUSSISCHE ORTHODOXE KIRCHE Die Orthodoxe Kirche ist für diese Region eine besonders wichtige und bedeutende Institution, deren Autorität derzeit nur wenig genutzt wird. Es ist sinnvoll, das Thema Kirche zu aktivieren und es in die regionale Agenda aufzunehmen, einen Wortführer vor Ort zu finden, der gewisse Ereignisse im Namen der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) kommentiert, mit der Kirche in Zusammenhang stehende Newsbreaks generiert, kirchliche Würdenträger zu bestimmten Veranstaltungen einzuladen, bei denen der Republikchef anwesend ist. Thematische Leitlinien: Die ROK unterstützt die Volksmiliz. »Dass er sein Leben lässt für seine Freunde«, war schon immer eine Tugend in den Augen der Kirche. Sie segnet die Kämpfer von Noworossija dafür, dass sie ihr Land verteidigt haben. Geistliche können Waffen weihen, Kämpfern die Beichte abnehmen und ihnen die Sünden vergeben, das Verhältnis der Kirche zu kämpfenden Menschen kommentieren. Die ROK ist Teil der einen Russischen Welt. Der orthodoxe Glaube eint die Russische Welt. Projekte: GEBET FÜR DIE GESTORBENEN. Es wird ein Gedenktag bestimmt, an dem vor einem Jahr Menschen von ukrainischen Streitkräften umgebracht wurden. Bei dem Gedenkgottesdienst zu ihren Ehren ist der Republikchef anwesend. KIRCHENKALENDER. Aufnahme bedeutender kirchlicher Feiertage in den Medienplan. WEIHE DER REPUBLIK. Seine Eminenz segnet den neuen Staat, sakralisiert die Macht, verleiht ihr zusätzliche Legitimität. Der Charakter dieser Veranstaltung wird von den Kirchenvertretern in Übereinstimmung mit den Kanons festgelegt. 25 PROCHANOW UND DER »ISBORSK-CLUB« In der Bevölkerung der LVR sind schon immer, besonders aber in letzter Zeit linkspatriotische Stimmungen verbreitet. Um die Macht effektiv zu unterstützen, ließe sich eine Person heranziehen, die in diesem Bereich Vertrauen genießt und eines der anerkannten Symbole der patriotischen Bewegung ist: Alexander Prochanow. Bei seinem letzten Besuch skizzierte er die Leitlinien einer Zusammenarbeit mit der Intelligenz in der Region, den Vertretern der ROK und einzelnen Angehörigen der Volksmiliz. Schon allein Prochanows Interesse an gewissen Initiativen der Staatsmacht müsste Interesse und Aufmerksamkeit seitens vieler Menschen wecken, die ihm vertrauen. Außerdem verfügt Prochanow selbst über bedeutende Informationsressourcen auf föderaler Ebene, so etwa in Form der Zeitung »Sawtra« und der Zeitschrift »Isborski klub«, wo er als Redakteur arbeitet, aber durch seine eigenen Sendungen in beliebten Moskauer Radiosendern sowie durch häufige Auftritte in verschiedenen Fernsehformaten. Wenn Prochanow sich ernsthaft mit den Angelegenheiten der LVR befasst, wird er ohne zusätzliche Anreize diese Informationen mit Hilfe der ihm zugänglichen Ressourcen verbreiten. Zudem leitet Prochanow den »Isborsk-Club«, der eine ganze Reihe führender russischer Experten vereint, die somit ebenfalls zu Sprachrohren der LVR werden. Derzeit arbeitet Prochanow bereits eng mit der DVR zusammen: • So wurde eine Abteilung des »Isborsk-Clubs in der DVR« gegründet, in der sich die patriotischen Intellektuellen der Republik versammeln. • In nächster Zukunft wird es in der Zeitung »Sawtra« eine Sonderbeilage zur DVR geben. In einem persönlichen Gespräch hat Prochanow seine Bereitschaft geäußert, die Hälfte der Fläche dieser Beilage (je zwei А2-Satzseiten) für Beiträge der LVR zur Verfügung zu stellen. Projekte: ORGANISATION EINER REGIONALEN ABTEILUNG DES »ISBORSK-CLUBS« Der »Isborsk-Club« ist eine Gemeinschaft führender Experten Russlands mit patriotischen Ansichten unter dem Vorsitz Alexander Prochanows. Derzeit ist dort praktisch das ganze Spektrum russischer patriotischer Denker vertreten, darunter der Berater des Präsidenten der RF Sergej Glasjew, der Archimandrit Tichon Schewkunow, der TV-Moderator Michail Leontjew, das Akademiemitglied Schores Alfjorow und viele andere bekannte Wissenschaftler, Künstler, Journalisten usw. http://www.dynacon.ru/index.php Die Gründung einer regionalen Abteilung des »Isborsk-Clubs« ermöglicht es, dort alle patriotisch eingestellten Intellektuellen und alle patriotischen Kräfte der Region zu versammeln. Da die politischen Parteien der RF ihre Aktivitäten in der Republik nicht entwickeln können, und viele tatsächlich existierenden gesellschaftlichen Organisationen aus verschiedenen Gründen nicht in die »Welt der Lugansk-Region« integriert und andere in Entwicklung befindliche Projekte integriert sind, werden sie durch diese Plattform steuerbarer und erhalten die 26 Möglichkeit zur Selbstverwirklichung im gesellschaftlichen und politischen Bereich, was für uns von Nutzen ist. Zudem empfindet sich die patriotische Intelligenz dann als Teil eines großen, mit Russland verbundenen Projekts. ENTWICKLUNG EINER IDEOLOGIE DER LVR Einer der typischen Kunstgriffe Alexander Prochanows ist die Entwicklung eigener Konzepte zur Geschichte der verschiedenen Regionen Russlands. Dabei interpretiert er die Geschichte einer bestimmten Region stets so, dass der Eindruck zurückbleibt, genau dort hätten sich die wichtigsten historischen Ereignisse zugetragen, die die gesamte Geschichte Russlands vorherbestimmten, und genau dort befinde sich das Herz der russischen Welt. Die Erarbeitung einer neuen Ideologie der LVR durch ein Autorenteam aus führenden Historikern und Heimatforschern der Republik unter der Leitung von Prochanow und ggf. einem Politiker bzw. einer Person des öffentlichen Lebens, ist ein wichtiger Schritt hin zum Aufbau einer eigenen Staatlichkeit und erzeugt eine Vielzahl von Ereignissen, über die es sich während der Realisierung dieses Projekts zu berichten lohnt. Die Ideologie der LVR kann in Form eines neuen Lehrbuchs für Heimatkunde entworfen werden. Dies bringt folgende Vorteile: • Die Staatsmacht genießt die Unterstützung der Lugansker Geisteswissenschaftler und ermöglicht einigen von ihnen sogar, Geld zu verdienen. • Die Verfassung und Herausgabe des Lehrbuchs ist ein relativ langwieriger Prozess, der viele Gelegenheiten zur mediale Inszenierung bietet. Beispielsweise die feierliche Markteinführung des Lehrbuchs oder die Übergabe an Schulen und Hochschulen, womit sich auf einprägsame und positive Weise erzählen lässt, wie das friedliche Leben in der Republik wieder in Gang kommt. • Die Entwicklung einer eigenen Geschichtskonzeption unterstreicht das Streben der LVR nach kultureller Souveränität und den grundsätzlichen Unterschied in dieser Hinsicht zu Kiew, das eine »Bandera-Ideologie«17 vertritt, was unter anderem auch zum Krieg geführt hat. Darin liegt der grundsätzliche, unüberwindliche Gegensatz zwischen der LVR und der Ukraine, was jedoch keinesfalls den Status quo berührt, der im Rahmen der Minsker Vereinbarungen entstanden ist. Verurteilungen und Gehässigkeiten seitens der Ukraine im Zusammenhang mit diesem Lehrbuch sind nur von Vorteil, denn sie vertiefen die Vorstellung, dass zwischen den Ukrainern und der Bevölkerung des Donbass grundsätzliche Unterschieden in der Mentalität bestehen. • Wird der Republikchef zu dem Projekt hinzugezogen, so tritt er als Patriot der LVR auf, als Intellektueller und Kenner der Geschichte, wodurch sein Image entsprechend korrigiert wird. 17 Stepan Bandera (1909–1959), umstrittener ukrainischer Politiker und Partisan, im Ostteil verfemt aufgrund seiner Kollaboration mit den Nationalsozialisten, im Westen als Nationalheld verehrt. 27 • • Das Lehrbuch kann zum Prototypen für die Umsetzung eines ähnlichen Projekts in der DVR werden und die besondere Rolle von Lugansk innerhalb des Donbass insgesamt herausstreichen. (Bis vor kurzen war Lugansk das Zentrum des Donbass, Donezk hat die führende Rolle erst vor relativ kurzer Zeit übernommen.) Das Lehrbuch kann im Weiteren auch zur Beeinflussung anderer Regionen im Osten der Ukraine verwendet werden. Ist es erst unter Geisteswissenschaftlern in Charkow, Saporoschje usw. im Umlauf, so wird es zweifellos Interesse und Diskussionen unter den Experten in der Region hervorrufen. Vor allem wenn die Staatsmacht der Ukraine beschließt, es zu verbieten. Dieses Projekt lässt sich auch aus eigener Kraft, ohne Prochanows Beteiligung, realisieren. Es wäre jedoch überaus wünschenswert, ihn hinzuzuziehen, da er in diesem Bereich äußerst erfolgreich und erfahren ist. Fachleute der Provinz sind in der Regel nicht flexibel genug, um die Geschichte der eigenen Region komplett neu zu interpretieren. In jedem Fall bedarf es eines Managers von außen, der diesen Prozess anstößt. PROCHANOWS BUCH In einem persönlichen Gespräch äußerte Prochanow den Wunsch, einen Roman über die LVR zu schreiben. Die Idee dazu sei ihm bei einem Besuch der Republik gekommen. Der Arbeitstitel lautet: »Ubizy gorodow« (»Städtemörder«). Am meisten erschütterten ihn Geschichten von Städten der LVR, die von mobilen Einheiten beschossen wurden. Diese waren durch die Gegend gefahren und hatten sich als zivile Objekte, Sanitäter u. Ä. maskiert. Zunächst war eine surrealistische Erzählung im typischen Stil Prochanows angedacht gewesen, aber laut seiner Aussage wird nun doch ein größeres Werk daraus. Dafür wird er einige Zeit in der LVR verbringen müssen, um sich eingehender mit der Situation zu befassen und mit den Menschen zu sprechen (was an sich schon nützlich ist und andere Projekte in dieser Richtung ermöglicht.) Kriegsprosa wird immer viel gelesen, daher dürften bald einige Werke erscheinen, die den Krieg im Donbass thematisieren. Natürlich wird darin in erster Linie die »furchtbare Wahrheit« beschrieben, und die meisten von ihnen werden über die LVR wenig Schmeichelhaftes zu sagen haben. Wenn wir Prochanow unterstützen, erhalten wir ein Buch von einem Meister dieses Genres, der dadurch berühmt geworden ist, dass er den berühmten Roman »Ein Baum in der Mitte von Kabul« geschrieben hat, in dem Motive aus dem Afghanistankrieg verarbeitet sind. Seit diesem Roman nennt man ihn »Nachtigall des Generalstabs«, und auf dessen Einladung hat er seither eine Vielzahl von Orten als Schriftsteller und Kriegskorrespondent besucht. 28 INTERNET MOBILISIERUNG IM INTERNET. Die Ukraine hat eine ganze Abteilung gegründet, die sich eigens damit befasst, die Republiken anzuschwärzen. Dem müssen wir etwas entgegensetzen. Die Jugend muss sich zusammentun und der Republik mit ihren Mitteln helfen, indem sie sich im Internet mobilisiert. Die Koordinierung dieser Arbeit erfolgt über geschlossene Gruppen in den sozialen Netzwerken. Offen zugängliche Anleitungen zu schreiben ist dagegen nicht sinnvoll. Jeder Teilnehmer einer Gruppe kann einfach einen Link auf einen Blog setzen, auf ein Thema in einem Forum oder auf einen Artikel in Medien mit Kommentarfunktion, wo Hilfe benötigt wird. Hin und wieder können Moderatoren versuchen, den Stil der Diskussionsführung zu korrigieren, indem sie zum Beispiel dazu aufrufen, mehr auf inhaltliche Argumentation zu achten und sinnlose Beschimpfungen zu vermeiden. Ganz aus den Augen darf man diesen Prozess jedoch auch nicht lassen, da die »Mobilisierten« sonst schnell das Interesse daran verlieren können. Deshalb ist es nötig, die durchgeführten Aktionen im Internet zu bewerten und die aktivsten Teilnehmer zu ermuntern, ihrer Gruppe von ihren persönlichen Erfolgen zu berichten, Ratschläge zu erteilen, wie man Diskussionen am besten führt und welche Argumente am effektivsten sind. Derzeit ist es extrem schwierig im Voraus abzuschätzen, wie ein bestimmtes Projekt abläuft, deshalb ist es sinnvoll, einen Monat nach dem Start über die weitere Entwicklung zu sprechen. Möglich sind gemeinsame Offline-Veranstaltungen, die Gründung einer Non-Profit-Organisation, die Einbindung von Teilnehmern in Jugendorganisationen u. Ä. Von Anfang an ist eine Teilnehmer-Datenbank des Projekts zu führen, die man für die weitere Arbeit verwenden kann. Dafür müssen nicht unbedingt ausführliche Fragebögen angelegt werden, die abschreckend wirken können, sonders es genügt, die Nicknames der Benutzer, ihre Social-Media-Seiten und idealerweise eine E-Mail-Adresse zu erfassen. Auch offen zugängliche Profile aus sozialen Netzwerken lassen sich nutzen, und falls nötig können kleinere Kommentare über diese Benutzer in einem eigenen Absatz abgegeben werden. In der Folge kann man sie einladen, die anderen Teilnehmer näher kennenzulernen, Telefonnummern, andere Kontaktmöglichkeiten und weitere Informationen zu hinterlassen, aber das muss ein absolut freiwilliger Vorgang sein. Die Datenbanken können in der Folge für verschiedenste Zwecke benötigt werden, darunter zur Segmentierung nach verschiedenen Aspekten, für die Einladung zu großen Events, zur Mobilisierung bei Wahlen, zielgerichtete Agitation u. Ä. BILDUNG EINER GRUPPE VON KOMMENTATOREN Aus jungen Aktivisten wird eine Gruppe von Internet-Kommentatoren gebildet. Die Bildung einer solchen Gruppe, die in den sozialen Netzwerken, in Blogs, Foren und anderen Ressourcen mit Kommentarfunktion arbeiten, eröffnet die Möglichkeit: • operativ auf auftretende Herausforderungen zu reagieren und auf innerhalb sehr kurzer Zeit notwendige Informationen und Argumentationen einzuwerfen, • durch die Intensität ihrer Arbeit den Eindruck zu vermitteln, dass »die Mehrheit so denkt«, 29 • die notwendige Agenda vorzugeben, wichtige Themen in den Vordergrund zu rücken, • Gegenpropaganda gegen Opponenten zu führen. Natürlich wird dieses Werkzeug für die Arbeit im Internet in Friedenszeiten besonders häufig eingesetzt, da in der Republik eine große Zahl von Medien existiert, die verschiedene, in starkem Konflikt miteinander stehende politische Kräfte unterstützen. Die Entwicklung dieses Werkzeugs jedoch auch aus einer Reihe von anderen Gründe wichtig: • Angesichts der labilen Machtsituation und der großen Zahl innerer und äußerer Kräfte, die Einfluss auf die LVR nehmen wollen, ist die Entstehung von oppositionellen Informationsressourcen in der Republik nur eine Frage der Zeit. Besonders im Vorfeld der Wahlen, wenn Teams von Polit-Technologen hinzugezogen werden können, die in der Lage sind, sehr schnell – auch aus der Ferne – Agitationswerkzeuge zu entwickeln sowie Informationsressourcen zu entwickeln und zu popularisieren. Für diesen Fall ist es sehr hilfreich, ein bereits funktionierendes Werkzeug der Internet-Agitation zur Verfügung zu haben. • Auch die Kommentatoren-Gruppe kann zur Teilnahme an anderen Internet-Projekten genutzt werden. Etwa um das Projekt »Mobilisierung im Internet« zu managen, die damit verbundenen Seiten zu moderieren und der wichtigste Stoßtrupp bei den Aktionen des Projekts zu sein, Diskussionen ins richtige Format zu steuern und dabei die nötigen Informationen einzuwerfen. Diese Gruppe kann dazu genutzt werden, das Projekt »Top-Blogger« (s. unten) aufzubauen, das in jedem Fall sowohl in der Anfangsphase als auch in der Folge der Unterstützung bedarf. Auch das Blog-Monitoring kann mit den Kräften dieser Gruppe erfolgen. • Eine Kommentatoren-Gruppe ermöglicht es, mit extrem geringen Selbstkosten einen Teil der jugendlichen Nachwuchskräfte einzubinden. Sie stellt ein eingespieltes Team zusammen, ermöglicht den jungen Leuten, mit weniger bedeutenden Aufgabenstellungen zu trainieren und im Bereich Internet-Agitation Erfahrungen zu sammeln. In der Folge kann auf Basis dieser Gruppe eine Struktur geschaffen werden, die den gesamten Bereich der Entwicklung elektronischer Medien und andere Aktivitäten in diesem Bereich republikweit übernimmt. TOP-BLOGGER Heute gibt es in den sozialen Netzwerken eine bedeutende Zahl von Blogs, die häufiger besucht werden als viele föderale Massenmedien. Wurde diese Popularität früher durch originäre Autorenkommentare erreicht, so geschieht dies heute hauptsächlich durch einzigartigen Content und einer eingespielten Nutzung dieser Ressourcen. Oft arbeitet ein kleines Autorenteam an so einem Blog, und das unmittelbare Verfassen solcher Texte »des Autors« sind dabei gar nicht die Hauptaufgabe. Weitaus wichtiger ist das Sammeln von Informationen und die Verbreitung wichtiger Einträge in den sozialen Netzen. Berücksichtigt man die Umstände, so benötigt die Einrichtung eines solchen Blogs keine großen Ressourcen. Die Schritte: 30 • • • • • • Auswahl von drei Jugendlichen aus einer Gruppe, die in den sozialen Netzwerken häufig aktiv ist. Am besten eignen sich Studenten, die bereit sind, etwa zwei Stunden am Tag zu arbeiten und nach Möglichkeit den ganzen Tag über Internet-Diskussionen aufrechtzuhalten, damit der Blog lebendig wirkt und der Eindruck eines unmittelbaren Feedbacks entsteht. Einrichtung von Blogs auf LiveJournal (LJ), Facebook (fb) и Vkontakte (VK), wo Infos gepostet werden. Sammlung einer kleinen Gruppe von »Freunden«. 20-30 sind genug für den Anfang, für das Projekt »Mobilisierung im Internet« und die Kommentatorengruppe können es aber auch wesentlich mehr »Freunde« sein. Entwicklung von einzigartigen Inhalten, die den Internet-Nutzer interessieren könnten. Angesichts des enormen Interesses der Weltgemeinschaft an der Situation im Donbass und so gut wie inexistenter Informationen aus dem Konfliktgebiet dürfte dies nicht schwierig sein. Anfangs braucht man ein gewisses Budget, um bei LJ die wichtigsten Beiträge zu pushen. Dies erfolgt mit Hilfe des bei LJ eingebauten Bezahlsystems mit »Jetons« (virtuelle Währung dieses Netzwerks, die für reales Geld gekauft werden kann), wenn man einen bestimmten Beitrag promoten will. So lässt sich die Aufmerksamkeit der breiten Masse auf diesen Beitrag lenken. Sobald der Blog bekannt ist, ist diese Art von Vermarktung nicht mehr notwendig, da die ständigen Leser Informationen von selbst verbreiten werden. Alle Materialien aus dem LJ-Blog müssen auch bei fb und VK platziert werden. Obwohl LJ die automatische Übertragung von Inhalten auf andere soziale Netzwerke erlaubt, ist ein manuelles Vorgehen wirkungsvoller: Man stellt selbst eine kleine Anzeige ins Netz, die auf den ursprünglichen LJ-Eintrag hinweist. Von Zeit zu Zeit muss man kleinere Einzelbeiträge für diese sozialen Netzwerken verfassen, damit diese Seiten nicht ausschließlich aus Anzeigen und Links auf den LJ-Blog bestehen. Team-Zusammensetzung: • Ein Autor, der den Blog im eigenen Namen führt (auch eine virtuelle Person ist vorstellbar, aber in unserem Fall wird einer tatsächlichen Person mehr vertraut). • Eine Person, die für die Informationssuche zuständig ist. Am besten der Projektleiter, der bei den Planungssitzungen für die Medienarbeit anwesend ist und den Kontakt hält zu dem Analyseteam, der Kommentatoren-Gruppe, dem Netzwerk von »mobilisierten Benutzern«, zu Journalisten sowie zu Personen, die über bestimmte Ressourcen verfügen (zum Beispiel ggf. ein Fahrzeug zur Verfügung stellen können, eine Bewachung organisieren, einen Passierschein ausstellen und den Durchgang auf ein geschlossenes Gelände ermöglichen können). • Ein Fotograf. Je professioneller, desto besser, aber es genügt auch ein Amateur, der gute Aufnahmen machen kann, bereit ist, gute Einstellungen und Bildkompositionen zu suchen und die Fotos mit einfachsten Grafikprogrammen bearbeiten kann. Derzeit stehen Amateuraufnahmen per Smartphone nicht hoch im Kurs. 31 Grundsätzlich kann auch eine einzige Person all diese Funktionen in sich vereinen, aber dann wird diese Person Vollzeit arbeiten müssen. Einen derart hoch qualifizierten Profi zu finden ist ziemlich unwahrscheinlich, zumal dessen Arbeitszeit mehr kosten wird als die der drei Studenten zusammengenommen. Inhalte • Fotos von der vordersten Linie, Fotos vom Alltag der Volksmiliz. • Gesichter von Menschen, Angehörigen der Volksmiliz, Kriegsgefangenen, einfachen Menschen. • Fotos, die den städtischen Alltag in der LVR illustrieren. Es ist wichtig zu zeigen, dass die Menschen nicht verzagen und dass »das Leben weitergeht«. • Am wichtigsten sind Textbeiträge mit Informationen über die militärische Lage. Hauptsächlich sind das ebenjene »einzigartigen Inhalte«, die einen Blog für externe Internet-Nutzer zum Fenster zur Welt der LVR werden lassen. Mindestens jeden zweiten Tag müssen hierzu auf jeden Fall Informationen aktualisiert werden. Dies geschieht auf der Grundlage der nüchternen Tagesberichte des LIZ. Mit Hilfe von Autorenkommentaren wird erklärt, was »zwischen den Zeilen« zu lesen ist und »wie alles in Wirklichkeit war«. Informationsquellen hierfür sind »Kämpfer der Volksmiliz, die ich persönlich kenne«, »ein Typ, der in der Republikadministration arbeitet«, »Ärzte, die an vorderster Linie im Einsatz sind«, »jeder in Lugansk weiß …« usw. • Texte, die von verschiedenen Ereignissen in der LVR berichten und an sich für den Leser interessant sind. Auch wenn der Autor darin eindeutig zugunsten der LVR Position bezieht, müssen diese Texte mit Humor und leichter Ironie geschrieben sein, »Human Interest«Storys aus der Sicht eines friedliebenden, wohlmeinenden Erzählers mit gesundem Menschenverstand. • Manchmal, jedoch nicht zu oft, sollte auch Texte über Gräueltaten der ukrainischen Seite erscheinen, über das Leid, das die Ukraine dem Donbass angetan hat. Dies müssen aber stets konkrete Geschichten sein, idealerweise begleitet von Fotos, damit die Empörung des Autors einen konkreten Anlass hat. Dann kann man einige allgemeine Sätze über die »Mörder, die diesen Krieg angezettelt haben« hinzufügen, jedoch ohne Radikalismus, Pamphlete und Appelle. • Offizielle Veranstaltungen werden nur minimal beleuchtet. Nur diejenigen, die interessant sein können. Offiziöses Pathos, protokollarische Fotos und Lobeshymnen für Vertreter der Staatsmacht sind unbedingt zu vermeiden. Ein Foto von einer militärischen Parade kann man einstellen und darüber berichten, nicht aber über die »Verleihung von Ehrenurkunden an alleinerziehende Mütter durch den Republikchef«. Es müssen unbedingt viele Fotos veröffentlicht werden. Mindestens 8 Fotos bei einem Standardspaziergang durch die Stadt, mindestens 15 bei einem Standardbericht von der vordersten Linie, mindestens 20 bei einer spektakulären Veranstaltung. Liegt der Schwerpunkt auf dem Text, und dienen die Fotos nur zur Illustration, so braucht es nicht so viele davon. 32 APPENDIX 1. BLOGGER, DIE ZU BEOBACHTEN SIND Blogger, die die Republiken unterstützen: 1. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 2. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 3. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 4. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 5. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 6. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 7. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 8. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 9. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 10. xxxxxxx xxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 11. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 12. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 13. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 14. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 33 15. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 16. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 17. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 18. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 19. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 20. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Wichtige ukrainische Blogger, deren widerwärtige Zitate man verwenden kann: 1. xxxxxxx xxxxxxxxxxx – xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 2. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 3. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 4. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 5. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 6. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 7. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 8. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 9. xxxxxxx xxxxxxxxxxx 34 https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 10. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 11. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 12. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 13. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 14. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 15. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 16. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 17. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 18. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 19. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 20. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 21. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 22. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 23. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 24. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 25. xxxxxxx xxxxxxxxxxx 35 https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 26. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 27. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 28. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 29. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 30. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 31. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 33. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 34. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 35. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 36. xxxxxxx xxxxxxxxxxx https://www.facebook.com/xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 36 APPENDIX 2. AUSGEWÄHLTE MATERIALIEN Bordell im Zentrum von Kiew http://news-front.info/2015/07/21/grebanyj-styd Bandera-Anhänger in der Führung der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik http://kprf-kchr.ru/?q=node%2F7406 Man möchte Putin um Verzeihung bitten http://lenta.ru/articles/2015/07/20/dovlatow/?f Ein Journalist wird am 24. Juli verprügelt https://www.youtube.com/watch?v=2SnSbhu7tTs Humor http://vremya4e.com/interes/13099-ukrainskie-diversanty-pribyli-v-rossiyu.html 37 APPENDIX 3. AUFLISTUNG FÖDERALER EXPERTEN Name Telefon 1. Agejew Alexander Xxxxxxxx Iwanowitsch xxxxx xxxxxxxx 2. Dugin Alexander Xxxxxxxx Geljewitsch xxxxx 3. Nagorny Xxxxxxxx Alexander xxxxx Alexejewitsch 4. Notin Alexander Xxxxxxxx Iwanowitsch xxxxx 5. Marine Xxxxxxxx Woskanjan xxxxx 6. Kobjakow Andrej Xxxxxxxx Borissowitsch xxxxx 7. Fjursow Andrej Xxxxxxxx Iljitsch xxxxx 8. Schewkunow Xxxxxxxx Tichon xxxxx Archimandrit 9. Korowin Waleri Xxxxxxxx Michailowitsch xxxxx 10. Awerjanow Vitali Xxxxxxxx E-Mail xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.org xxxxx@xxxxxxxxxx.ru 38 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. Wladimirowitsch xxxxx Kalaschnikow Xxxxxxxx Maxim xxxxx Schuryrin Xxxxxxxx Wladislaw xxxxx Wladislawowitsch Glasjew Sergej Xxxxxxxx Jurjewitsch xxxxx Iwaschow Leonid Xxxxxxxx Grigorewitsch xxxxx Schewtschenko Xxxxxxxx Maxim xxxxx Leonardowitsch Deljagin Xxxxxxxx Michail xxxxx Gennadjewitsch Leontjew Xxxxxxxx Michail xxxxx Wladimirowitsch 18. Chasin Michail Leonidowitsch 19. Battschikow Sergej Anatoljewitsch 20. Tschrenjachowski Sergej Felixowitsch 21. Sultanow Schamil Saritowitsch xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.com xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx xxxxx@xxxxxxxxxx.ru Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx xxxxx@xxxxxxxxxx.ru Xxxxxxxx xxxxx xxxxx@xxxxxxxxxx.ru Xxxxxxxx xxxxx xxxxx@xxxxxxxxxx.ru 39 22. Lastotschkin Juri Wassiljewitsch 23. Poljakow Juri Maichailowitsch 24. Anatoli Gagarin 25. Narotschnizkaja Natalja Alexejewna 26. Pawel Danilin 27. Andrej Dobrow 28. Alexander Jelessejew 29. Witali Iwanow 30. Konstantin Krylow 31. Boris Meschujew 32. Roman Nossikow 33. Iwan Ochlobystin 34. Alexander Priwalow 35. Alexej Puschkow Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx xxxxx@xxxxxxxxxx.ru xxxxx@xxxxxxxxxx.ru Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx xxxxx@xxxxxxxxxx.com Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxxxxxxx 40 36. Witali Tretjakow 37. Jegor Cholmogorow Xxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxx xxxxx 41