OBERLE N H AUS 3iäl?°éi°lläliä‘ä?Fichtmüler Kaufmännischer Vorstand Andreas Koch Verein Oberfinhaus ' Postfach 90 02 48 14438 Potsdam Mitarbeitervertretungen und Betriebsräte Verein Oberlinhaus und Gesellschaften Potsdam, 05.09.2017 Gemeinsamer Brief Vorstand/Geschäftsführungen an Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen Sehr geehrte Mitarbeitende in den Betriebsräten und in den Mitarbeitervertretungen, offene Worte und unterschiedliche Sichtweisen zeugen vom Wunsch nach Austausch. Wir — die Vorstände und Geschäftsführungen aller Gesellschaften im Oberlinhaus — wollen diese Chance zum Dialog gemeinsam nutzen. Wir werden hier nicht alle ihre zahlreichen und ins Detail gehenden Fragen beantworten können. Diese werden wir mit Ihnen gerne persönlich besprechen. An dieser Stelle möchten wir vielmehr auf die grundlegenden Verunsicherungen bezüglich des Transformations- prozesses und die jüngsten Veränderungen antworten. In Veränderungsprozessen gibt es auch unterschiedliche Wahrnehmungen der Wirkungen. Bei der Umsetzung passieren Fehler, Fehler, aus denen wir lernen wollen. So kann ein guter Ansatz aus gesamtunternehmerischer Sicht für eine Gesellschaft im Konkreten durchaus kritische Auswirkungen haben. Über dieses Thema haben Vorstand und Geschäftsführungen in den vergangenen Monaten immer wieder gesprochen. Nicht alle Punkte konnten zur Zufriedenheit beantwortet werden. So blieb bei einem Teil der Mitarbeitenden ein Gefühl des nicht verstanden werdens‚ des Unverständnisses und der Sorge um die Zukunft. im Verbund der Diakonie Ei Seite 2 von 4 Veränderungen gehören zu jedem Unternehmen dazu. Die Maßnahmen aus der Strategie 21, die wir vor rund zwei Jahren gemeinsam im Auftrag des Aufsichtsrats angedacht und_im letzten Jahr umgesetzt haben, sind für viele vergleichbare Komplexträger nichts Außergewöhnliches. Strukturen zu überdenken und anzupassen, insbesondere in Zeiten von Wachstum, ist eine ständige und notwendige Managementaufgabe. Ziel ist die Stärkung aller Gesellschaften, so dass sich das gesamte Oberlinhaus gesichert den neuen Aufgaben widmen kann. Und diese Aufgaben sind vielfältig: die Suche nach guten Mitarbeitenden, die Veränderungen im Gesundheits- und Sozialwesen und die Anforderungen der Digitalisierung sind nur einige Aspekte. Dass Veränderungen verunsichern und oft unbequem sind, auf Widerstände treffen, Ängste auslösen, sind Begleiterschänungen, denen wir uns gemeinsam stellen werden. Als Vorstand und Geschäftsführungen wären wir schlecht beraten, wenn wir nur Bestand vewvalten wollten. Vorstand, Geschäftsführungen, der Aufsichtsrat und die Mitgliederversammlung des Verein Oberlinhaus haben sich seit 2015 mit dem Transformationsprozess befasst. Im Sommer 2016 haben der Vorstand und die Geschäftsführungen sich zum Ziel und zum Weg verständigt. Manche Dinge hätten strukturierter und besser laufen können. Vieles hätte genauer umgesetzt und schlichtweg besser kommuniziert werden können. Dass nicht alle Referate zum 1. Januar 2017 voll arbeitsfähig waren, hat den Gesamtprozess verlangsamt und Schwierigkeiten erzeugt. So sollte seitdem 1. Januar 2017 die neue Struktur mit den Referaten beginnen. Der Vorstand ging davon aus, dass dabei eine Übergangszeit eingeplant werden muss, auch, dass es dabei zu Nachfragen, lrritationen und auch Widerständen kommen kann. Einzelne Geschäftsführungen haben einen anderen Anspruch: wenn Referate aufgebaut werden, sollten sie zum Start arbeitsfähig sein. Dies ist ein exemplarischer Konflikt, den es zu lösen galt und gilt. Ein solcher Prozess folgt einem Fahrplan, aber die genaue Ausgestaltung geschieht in der Realität und auch hier sind flexible Anpassungen normal und notwendig. Wo wirjetzt stehen, was wir daraus lernen können und wie wir in der Zukunft noch besser zusammenarbeiten und die Mitarbeiter mitnehmen können, das sind die Fragen, die wir alle aktuell gemeinsam mit zwei externen Beratern be3prechen und umsetzen. Daran sehen Sie, dass wir uns den Aufgaben, die Sie auch in Ihrem Brief formuliert haben, stellen. Wir erleben auch. dass dort, wo mehr Fragen als Antworten auftreten, sich Unsicherheit ausbereitet. Kommunikation ist daher ein wichtiger Schlüssel für Vertrauen. Dabei wissen wir auch, dass nicht immer alles gesagt werden kann. Dort wo wenig gesagt werden kann, bleibt Raum für den „Flurfunk" und Spekulationen, z. B. über die finanzielle Situation des Oberlinhaus. Seite 3 von 4 Fakt ist: Das Oberlinhaus steht auf Platz 75 der 100 größten umsetzstärksten Sozialunternehmen Deutschlands. Insgesamt hat das Oberlinhaus 4,9 Millionen Euro im Jahre 2016 investiert. Dabei wurde und wird in allen strategischen Geschäftsbereichen deutlich investiert. Im Reha Klinikum in Bad Belzig wurden und werden u. a. bei laufendem Betrieb die Zimmer für 200.000 Euro jährlich saniert. Für die Oberlinklinik werden, verteilt über drei Jahre, 8 Millionen Euro in neue und die Sanierung bestehender Operationssäle investiert. Für die Lebenswelten wurde das Feierabendhaus für 2,5 Millionen Euro saniert. Im BBW wurde das Blockheizkraftwerk für 600.000 Euro erneuert. Zur Weiterentwicklung des Gesundheitsquartiers Babelsberg haben wir . das Handwerkerhaus für interne und externe Partner für 8 Millionen Euro saniert. Für uns sind Investitionen in Leistungsbereiche immer Investitionen in die Zukunft des Oberlinhaus. Fakt ist auch, dass dies kein Selbstläufer ist. Der Transformationsprozess soll dieses stabile Ergebnis auch für die Zukunft sichern. Ziele der im letzten Jahre beschlossenen und vom Aufsichtsrat mitgetragenen Strategie 21 sind neben Wachstum auch der effiziente Einsatz von Ressourcen und die Schaffung von geeigneten Strukturen. Zentrale Managementaufgaben haben wir deshalb in Managementdiensten in Form von Referaten zusammengefasst: Unternehmensentwicklung, Personal und Recht, Immobilien, Finanzen und Controlling sowie Marketing. Gern schicken wir Ihnen das Konzept für die Managementdienste zu. Ziel dieser Referate ist es, für die Gesellschaften anfallende Managementäufgaben strategisch zu koordinieren, Synergieeffekte zu nutzen und effektiv zu gestalten. Wie eingangs angesprochen, bei Veränderungen gibt es immer auch Irritationen und unterschiedliche Ansichten. Das ist auch auf der Ebene des Vorstandes und der Geschäftsführungen so. Viele dieser Irritationen sind einer verbesserungswürdigen Kommunikation geschuldet. Um hier anzusetzen, hat der Aufsichtsrat zusammen mit dem Vorstand entschieden, dass der Vorstand in allen Gesellschaften Co-Geschäftsführer werden. Das ist für das Oberlinhaus nicht neu. So waren Herr Fichtmüller schon im BBW, Herr Koch in der Oberlin Klinik und in den Oberlin Werkstätten bereits Mitgeschäftsführer. In derjetzigen Eindeutigkeit der C0— Geschäftsführung für alle Gesellschaften ist das aber eine deutliche Veränderung. Die neue Struktur sollte so wenig zusätzlichen Aufwand wie möglich schaffen. Derzeit erleben wir, dass dies nicht immer gelingt. Deshalb müssen künftig Regelungen, je nach Gesellschaft, gefunden werden, die die Kommunikation verbessern, gleichzeitig aber auch schnelle Verfahrenswege und notwendige Entscheidungen der Geschäftsführungen und zielführende Prozesse ermöglichen. Sehr geehrte Mitarbeitende in den Betriebsräten und in den Mitarbeitervertretungen, Kommunikation ist ein guter Schutz gegen Unsicherheit. Bitte helfen Sie uns, zur Klarheit im gesamten Oberlinhaus und in Ihren Gesellschaften beizutragen. Seite 4 von 4 Da nicht alle Mitarbeitenden regelmäßig das Intranet lesen (können) und 1800 Mitarbeitende nicht alle auf einem Weg zu erreichen sind, sind wir sehr auf die Mithilfe aller Führungsebenen und der Mitarbeitervertretungen und Betriebsräte angewiesen, Neuerungen zu kommunizieren, einzuordnen und Fragen der Mitarbeitenden zu beantworten. Das Weitergehen der Inhalte dieses gemeinsamen Briefes könnte ein erster guter Schritt sein. Wir alle wollen in Zukunft stetig an einer Verbesserung arbeiten. Deshalb bitten wir Sie, weiterhin offen, kooperativ und lösungsorientiert mit uns zusammen zu arbeiten. Mit freun ichen Grüßen g 451 ! atthias‘fichtmüiier Andreas Koch flänq;4\m\ Margit Ka itz ‚- Renate Frost 'D we Plenzke £ Thom£76bauer Daniel Klappenbach