@ Made for minds. Anonymer Offener Brief: Antwort der Geschäftsleitung 01.02.202011:54 Uhr ‚— ‚39 Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir bedauern sehr, dass es unter unserer Verantwortung Vorfälle in der DW gab und möglicherweise gibt, die unseren Werten widersprechen. Dafür entschuldigen wir uns persönlich und im Namen der ganzen DW. Wir setzen alles daran, ähnliche Vorkommnisse in der Zukunft zu verhindern. Die Betroffenen haben die volle Anteilnahme der Geschäftsleitung. Seien Sie sich dessen gewiss. Die Entwicklung einer freien, wertschätzenden Unternehmens- und Führungskultur ist uns von Beginn an ein zentrales Anliegen gewesen. Die Geschäftsleitung hat 2015 einen Prozess zur Weiterentwicklu ng der Führungs- und Unternehmenskultur angestoßen und 2018 im Zuge der #MeToo-Debatte unmissverständiich Stellung bezogen: Null Toleranz! Am Freitag, 31. Januar 2020, erreichte uns ein anonym verfasster Brief zu den im „The Guardian“ erhobenen Vorwürfen. Im Sinne einer offenen Debattenkultur halten wir es für notwendig, diesen Brief allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DW zur Kenntnis zu geben; zugleich ist es schwierig. über wichtige Themen einen Austausch zu führen, wenn sich der oder die Gesprächspartner nicht zu erkennen geben. Wenn sich offenbar mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter veranlasst sehen. sich anonym an den Intendanten zu wenden, scheint tatsächlich einiges nicht zu funktionieren. Wir finden es allerdings mehr als befremdlich, dass der Brief und sogar ein Mitschnitt aus der betriebsinternen Mitarbeiterversammlung zeitgleich an die Medien gegeben wurden. Dies ist nicht Ausdruck eines konstruktiven Dialogangebots. Bei Personal- und Mitarbeiterversammlungen, bei Redaktions- und Abteilungsbesuchen und vielen Einzelgesprächen ermuntern wir immer wieder, offen zu benennen, wo und wie Dinge verbessert werden können. Dazu möchten wir auch hier noch einmal ausdrücklich aufrufen. Wir haben viele vertrauenswürdige Ansprechpersonen. an die sich Beschäftigte wenden können: Personalvertretungen, Freienvertretung, Gleichstellungsbeauftragte, AGG- Beauftragte (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz), Compliance-Beauftragte, Diversity- Beauftragte, externeAnwältinnen. Bald werden noch Ombudspersonen hinzukommen. Noch lieber wäre uns, wenn Sie den direkten Dialog mit der Geschäftsleitung suchten. Wir sind und waren immer gesprächsbereit, ob Sie zu den anonymen Unterzeichnenden gehören oder nicht. Der lntendant und die Geschäftsleitung stehen für vertrauliche Gespräche — auch in Gruppen — zur Verfügung. Für einen intensiven Austausch werden wir die Kolleginnen und Kollegen derjeweiligen Direktionen in den nächsten Tagen zu offenen Gesprächsrunden einladen. Nur wenn Missstände seriös und belastbar benannt werden, sind gute Lösungen und Veränderungen möglich. Bis dahin möchten wir im Sinne umfassender Transparenz die Forderungen und Wünsche des Briefes hausöffentlich machen und zu einigen Punkten unsere Haltung erläutern. Mit freundlichen Grüßen Peter Limbourg Barbara Massing Gerda Mauer Guido Baumhauer Carsten von Nehmen